Individuelles gemeinsames Lernen als Schlüssel zur zukunftsfähigen Bildung

Der Schlüssel zur Bildung ist individuelles gemeinsames Lernen.


Die Vorstellung, ein Baby oder Kleinkind aus der Familie auszuschließen, weil es nicht bereits mit den Fähigkeiten der Erwachsenen auf die Welt kommt und deshalb nicht mit Erwachsenen und größeren Geschwistern gemeinsam lernen und leben sollte, klingt absurd, oder? Warum sortiert man lernende Kinder nach ihren Fähigkeiten und versucht sie zu vereinheitlichen oder sortiert sie gar aus?


Kinder müssen auf dem Weg ihres Wissenserwerbs begleitet, ermutigt und unterstützt werden. So wie ein Baby, das auf die Welt kommt und auf die Hilfe und das Wohlwollen der Eltern angewiesen ist Das Fatalste, was man tun kann, ist, Kinder alleine zu lassen, auszusortieren, gleich zu machen. Der Auftrag von Schule muss sein, Kinder auf ihrem individuellen Bildungsweg zu begleiten, so wie Babys und Kleinkinder begleitet, motiviert und nicht sanktioniert werden. Nachdem diese Grundvoraussetzung geschaffen ist, kann über das Wissen, was gelehrt werden sollte nachgedacht werden.


Was benötigen Kinder für ihre Zukunft, für ihr Leben von morgen? Welches Wissen ist für das Leben in einer Gesellschaft sinnvoll, wichtig und nützlich?

Ich denke, dass vor allem das Mensch sein zu lehren ist, indem Erwachsene als Vorbilder fungieren, Mensch zu sein mit Werten des sozialen Miteinanders.

Was macht uns als Menschen aus? Was unterscheidet uns von intelligenten, präzisen Maschinen, die wesentlich genauer und schneller arbeiten können als wir?

Menschliche Wert wie Mitgefühl, Toleranz, Vertrauen, Respekt, Sicherheit... sehe ich als wichtige Voraussetzung für eine gelungene Zukunft an. Lasst uns die Kinder der Welt Mut, Kunst, Musik und Bewegung lehren. Ist es nicht allseitige Bildung, die uns zu Menschen macht? Arbeitsblätter und Bücher vermitteln ohne Begleitung durch wohlwollende Vorbilder keine zukunftsfähigen Kompetenzen, verschaffen kein wertvolles Lebenswissen. Kinder vor Aufgabenstellungen auf Arbeitsblättern lernen nicht für ein oder ihr Leben, sie wirken "ruhig gestellt" und konform, aber ist das Bildung, ist es das, was man wollen kann?


Beschäftigen wir uns mit zukunftsfähiger Bildung. Wie könnte diese aussehen?


Ich wünsche mir eine Schule, die echtes Miteinander lebt, in welcher alle gemeinsam stetig weiter lernen, Kinder und Erwachsene, egal welcher Profession. Ein Miteinander im Einklang mit der Natur und unserer Welt, ohne Ausbeutung, dafür in Fürsorge und mit verlässlichen Strukturen. Vertrauen kann sich nur aufbauen, wenn man sich aufeinander verlassen kann, wenn Kontinuität gesichert ist. Lernen kann nur in einer Umgebung stattfinden, in welcher man anerkannt ist, sich wohl fühlt, man wahrgenommen wird, in welcher man eine Rolle spielt, aufeinander gehört und einander zugehört und Rücksicht genommen wird. Erwachsene als Vorbilder, die ihren Job lieben und ernst nehmen, die sich über jeden Entwicklungsschritt ihrer SchülerInnen freuen und sie abholen, wo sie stehen, egal wo dies sein mag. Kinder sind auf freundliche Erwachsene angewiesen. Ein verständnisvoller Umgang, geprägt davon, unterstützt zu werden, die Dinge des Lebens selbstständig tun zu können. Die Dinge des Lebens sind jedoch im Wandel, daher gilt es, sie stets neu zu definieren, dabei alte Werte zu erhalten und wertvolles Wissen weiterzugeben, frei von Zwang, dafür von den Kindern und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Neigungen mitbestimmt. Eine Schule ohne Notendruck mit einer pädagogischen Leistungskultur, die den Kindern ihren Entwicklungsstand spiegelt und ihnen Anregungen für das Weiterlernen bietet. Ein demokratischer und auf Partizipation und Wertschätzung ausgelegter Erziehungs- und Unterrichtsstil dient als Grundlage für das tägliche Lernen.

Jedwede Kompetenzen, die Kinder zukunftsfähig werden lassen, sind in den Unterricht mit einzubeziehen, das Spektrum kann von handwerklichen Fähigkeiten bis zu digital devices reichen. Selbstkompetenzen und Selbstbestimmung sind stetig zu fördern. Lebt mit den Kindern, nehmt sie ernst in ihrem Handeln, ihrem Fühlen und ihren Gedanken. Lehrt sie, was sie gelehrt werden wollen, indem ihr ihnen zuhört und für sie da seid.


Lasst die Kinder nicht alleine, begleitet sie, hört ihnen zu und nehmt sie ernst. Über welches Medium dies stattfindet, spielt hierbei zunächst keine Rolle, wichtig sind, das Wie und das Was!


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