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Leadership im schulischen Kontext/ Leadership digital

Aktualisiert: 27. Feb. 2020

Leadership im schulischen Kontext:


Was bedeutet Leadership im schulischen Kontext für mich und was bedeutet es Schulleitung zu sein?

Leadership bedeutet für mich, dass meine Maßnahmen situativ angemessen sein müssen, was von mir eine hohe Aufmerksamkeit voraussetzt. Um diese Aufmerksamkeit erbringen zu können ist es nötig, eine innere persönliche Balance zu haben. Grundsätzlich finde ich die richtige Einstellung wichtiger als jegliche Methoden und Techniken. Auch ist zum Führen eine persönliche Authentizität nötig. Leadership bedeutet für mich auch, die Schule permanent zu führen, zu leiten, in einem miteinander, einem Teamwork von allen Stakeholdern, im Sinne der bestmöglichen Entwicklung für die Kinder in ihrer Schule. Leadership erfordert auch Kommunikations- und Kompromissfähigkeiten, Mut, Sachverständnis und einen Überblick über das Ganze. Als Leader muss man moderieren können und kluge Entscheidungen treffen. Leadership bedeutet aber auch ausgleichend zu wirken zwischen den Interessen aller Beteiligten, dabei die Entwicklung der Schule vorsichtig und bedacht vorantreiben und alle mit im Boot behalten, die darin bleiben wollen, im Sinne eines "bedachten Steuermanns".

Schulleitung zu sein bedeutet für mich zum einen das Wahrnehmen meiner Funktion als Manager und meiner damit verbundenen Aufgaben und zum anderen eine wirksame Beziehung zwischen den Menschen zu führen, mit der Absicht auf Entwicklung und der Reflexion der damit verbundenen Prozesse. Eine Schulleitung sollte die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter kennen und sie sinnstiftend einsetzen, sie sollte sich nicht in den Mittelpunkt stellen und von "oben herab" agieren, sondern mit gutem Vorbild vorangehen, demokratische Prozesse initiieren und alle Fähigkeiten einsetzen und sich selbst stetig reflektieren und verbessern.


Wie definiere ich meine Rolle als Schulleitung und was sind die wichtigsten Aufgaben?

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Erwartungen, die an mich als Schulleitung gestellt werden. Diese Erwartungen werden jedoch von unterschiedlichen Wirklichkeiten geprägt. Die Kunst der Schulleitung liegt darin, diese unterschiedlichen Erwartungen im Sinne der Schüler mit Offenheit und Transparenz zu bearbeiten und sich als "Fels in der Brandung" zu sehen. Gegebenenfalls ist es auch nötig, dass eine Schulleitung einzelne Erwartungen explizit ablehnt. Veränderungen müssen stattfinden, jedoch sollen diese dosiert eingeführt werden. Dabei darf der Blick auf die, die das Schulleben mittragen, (Kollegium, Eltern, Schüler) nicht verloren gehen. Die Bedürfnisse von allen müssen in diese Veränderungsprozesse einfließen. Ein "Management by running around" gilt es zu verhindern. Als Schulleitung muss ich mich pädagogisch in Bezug auf Organisationsentwicklung, Ressourcenmanagement, Personalmanagement und Qualitätsmanagement positionieren. In meiner Rolle als Schulleitung definiere ich die Ausrichtung meiner Institution. Ich konzentriere mich auf die dort arbeitenden Menschen und ihre Beziehungen und bemühe mich, deren Kooperation und Engagement zu gewinnen. Ich trage als Schulleitung aber auch die Letztverantwortung für die Funktionstüchtigkeit und die Entwicklung meiner Schule, daher konzentriere ich mich auf das sachbezogene Gestalten sowie das sachbezogene Lenken, hierbei sind Planungssysteme und Kontrollmechanismen von zentraler Bedeutung. Als Schulleitung habe ich die Verpflichtung über die zielorientierte Erfüllung aller Aufgaben meiner Schule Rechenschaft abzulegen und trage die Konsequenzen für Fehler und Mängel.




Leadership digital: hierzu folgt in Kürze mehr....


Was hat sich durch die Digitalisierung für meine Rolle als Schulleitung geändert?


Durch die Digitalisierung hat sich einiges verändert und wird sich weiter vieles ändern müssen. Zu allererst möchte ich gerne den Punkt der Kommunikation ansprechen. Zunächst klang es vielleicht verlockend, ein Medium wie WhatsApp als Kommunikationsmittel zu nutzen. Jedoch zeigte sich schnell, dass hierdurch die Privatsphäre und der Raum für Freizeit und Erholung für die Mitarbeiter angegriffen wurde. Wer möchte schon, dass sein Chef oder Mitarbeiter oder vielleicht sogar Eltern sehen, wann man "online" ist, abends spät noch eine Nachricht erhält, auf die man vermeintlich sofort antworten muss usw.? Wer möchte jederzeit ansprechbar sein? Es stellt sich die Frage nach sinnvollen Kommunikationswegen, die in Absprache miteinander getroffen werden sollten. Wie soll die Homepage der Schule genutzt werden, was darf und möchte dort veröffentlicht werden. Die Eltern müssen hierzu befragt und ggf. um Zustimmung gebeten werden. Die Nutzung von Medien verlangt nach Wissen, verlangt nach Fortbildung sowohl in der Nutzung der solchen als auch in rechtlicher Hinsicht (Datenschutz) bezüglich des Umgangs mit solchen. Grundsätzlich stellt sich auch die Frage nach der technischen Ausstattung in meiner Schule. Für diese bin ich als Schulleitung verantwortlich, es bedarf eines Medienkonzepts und der Bereitschaft des Kollegiums dieses sowohl mitzuschreiben, als auch in der täglichen Umsetzung mitzuarbeiten, den Unterricht darauf abzustimmen usw. Fragen des Urheberrechts werden aufkommen und beantwortet werden müssen. Die Schulleitung muss Rechtssicherheit im Umgang mit den Medien und der Nutzung von Emails haben.

Ein weitere wichtiger Handlungsbereich betrifft die Entwicklung von Unterricht. Welche Standards wollen wir in der Schule, was kann das Kollegium mittragen, was nicht? Hier gilt es sich auszutauschen und gemeinsam Absprachen zu treffen und Regeln aufzustellen. Mediennutzung kann und wird hoffentlich niemals den Mensch ersetzten, es kann aber dazu beitragen, modernen Unterricht zu gestalten, Medienkompetenz zu vermitteln und sich reflexiv und kritisch damit auseinanderzusetzen. Die Lenkfunktion in Bezug auf das Medienkonzept unterliegt der Schulleitung, getragen muss es von allen Beteiligten werden.


Was wird sich durch die Digitalisierung ändern, was nicht?


Ich gehe davon aus, dass sich vieles bereits geändert hat. Schaut man auf allein auf die Kommunikationswege und die Nutzungsdauer von Medien. Die Kommunikation hat sich durch die Digitalisierung erheblich verändert. Es ist möglich sich schnell und effizient auszutauschen, dabei jeden zu erreichen und zu informieren. Das ist ein entscheidender Vorteil.

Unterricht hat sich und kann sich verändern. Medien lassen sich vielfältig in das Unterrichtsgeschehen einbinden, letztlich ist es sogar durch Medien möglich, dass abwesende Kinder (durch längerfristige Krankheit) mithilfe eines "Robots" am Unterrichtsgeschehen teilhaben können, auch wenn sie rein physisch nicht anwesend sind. Die Digitalisierung verlangt nach Konzepten, was zunächst einmal Mehrarbeit erfordert. Hierzu ist Überzeugungsarbeit nötig. Vieles ist durch die Digitalisierung möglich, eines hoffentlich nicht: das Ersetzen von Menschen! Es muss unbedingt unterbunden werden. Nichts und niemand darf die physische Anwesenheit von motivierten Pädagogen mit allen menschlichen Fähigkeiten ersetzen.


Wird sich meine Rolle als Schulleitung durch die Digitalisierung verändern?


Ja, die Rolle wird sich ändern, weil:

Schulleitung muss sich an die Bedürfnisse, die durch die Digitalisierung entstehen heranwagen. Schulleitung muss eine Vorbildfunktion innehaben, den Einsatz der Medien befürworten und hinter einer Entwicklung für eine Gesellschaft von morgen stehen, dabei jedoch kritisch bleiben und offen sein für die Belange ihrer Akteure und feinfühlig mit diesen umgehen. Das bedeutet auch, dass ich in meiner Rolle als Schulleitung ggf. im Umgang mit Medien anders umgehen muss, als ich dies vielleicht privat tun würde, auch wenn meine Persönlichkeit und mein Verhalten selbstverständlich auch Einfluss auf meine Rolle haben. Ich muss jedoch stets die Erwartungen der Stakeholder einbeziehen und den Nutzen für die Entwicklung der Kinder im Auge behalten.







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